Weshalb auch E-Zigaretten der Zahn- und Mundgesundheit schaden
Das Rauchen als leidiges Laster abzulegen ist prinzipiell eine gute Idee – das ist wohl jedem klar. Neben unseren Organen und generell den Gefäßen schadet der Tabak-Konsum natürlich auch unserem Gebiss, auch das liegt nahe. Wer nun aber hofft in E-Zigaretten eine schonende Alternative gefunden zu haben, der muss hiermit enttäuscht werden.
Das kleinere Übel?
Seit einigen Jahren bieten E-Zigaretten, respektive Verdampfer, eine vermeintlich verheißungsvolle Alternative zum klassischen Glimmstängel und immer mehr Raucher steigen daher um. Das Verdampfen von Liquids, also den aromatisierten Flüssigkeiten, die es mittlerweile in unzähligen Varianten von diversen Anbietern gibt, soll angeblich per se gesundheitsschonender sein, als verbrannter Tabak. Valide Studien dazu sucht mal allerdings nach wie vor vergebens.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum rät dazu, das Rauchen ganz aufzugeben, statt auf E-Zigaretten umzusteigen, da diese ebenso krebserregend und entzündungsfördernd sind. Auch zu den tatsächlichen Auswirkungen auf unsere Mundgesundheit gibt es nur wenige verlässliche Forschungsergebnisse. Eine Studie der University of Rochester kommt allerdings zu einem ziemlich deutlichen Ergebnis.
Schäden an Zähnen und Zahnfleisch durch Inhalationsprodukte wie E-Zigaretten und E-Shishas
Der regelmäßig verdampfte Cocktail aus Chemikalien wirkt sich nachweisbar ungünstig auf die Schleimhautzellen aus. Dadurch werden Erkrankungen im Mundraum wahrscheinlicher – besonders das Zahnfleisch wird gefährdet. Dies wiederum steigert das Risiko für Zahnverlust deutlich. Zu den Substanzen im Dampf von E-Zigaretten gehören Feuchthaltemittel wie Propylenglykol oder Glycerin. Sie können Zahnfleisch und Zahnhalteapparat erheblich reizen. Zudem enthaltene Metalle wie Nickel und Blei sind möglicherweise sogar krebserregend. „Aus zahnmedizinischer Sicht gibt es zwar noch Forschungs-Nachholbedarf; doch was bisher bekannt ist, deutet stark darauf hin, dass E-Zigaretten allenfalls unwesentlich schonender für den Mundraum und insbesondere den Zahnhalteapparat sind als klassische Tabakerzeugnisse“, fasst die Zahnärztin Kristina Varga aus Hanau zusammen. „Nach wie vor gilt: Wer Wert auf Zahngesundheit legt, sollte überhaupt nicht rauchen – egal ob herkömmlich oder elektronisch.“
Der getarnte Einstieg in die Nikotinsucht
Bereits vor über 2 Jahren kritisierte unter anderem Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml, dass E-Zigaretten und E-Shishas für Kinder und Jugendliche einen getarnten Einstieg in die Nikotinsucht darstellen könnten. E-Inhalationsgeräte gehören selbstverständlich nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Andererseits verdeutlichen die Zahlen aus dem Tabakatlas des DKFZ, dass sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene für E-Zigaretten interessieren. Ein Viertel der 12- bis 17-Jährigen hat bereits E-Zigaretten probiert und der Anteil der E-Zigarettenraucher an der Bevölkerung insgesamt lag 2017 schon bei knapp sechs Prozent.
Regelmäßige Kontrolle von Zahnfleisch und Zähnen
Sollten Sie wider aller Vernunft dennoch gerne mal eine E-Zigarette rauchen, gehen Sie bitte mindestens zweimal im Jahr zum Zahnarzt, damit dieser das Zahnfleisch kontrollieren und eventuelle Schäden möglichst früh erkennen und behandeln kann. Konkrete Auswirkungen auf Implantate wurden bisher noch nicht in validen Studien erfasst. Da unser Zahnfleisch durch das Rauchen oder Dampfen aber belastet wird, ist ein negativer Einfluss sehr wahrscheinlich.