Was ist ein Zahnimplantat?
Die Möglichkeit, verloren gegangene Zähne durch künstliche Zahnwurzeln (Implantate) zu ersetzen, ist ein Segen. Sie sind die schonende, dauerhafte und natürlich aussehende Alternative zu der herkömmlichen Versorgungsform, wie der Brücke oder der abnehmbaren Prothese. Für eine Brücke mussten in der Vergangenheit die Nachbarzähne abgeschliffen werden, um den fehlenden Zahn zwischen den beiden Kronen aufhängen zu können. Durch Implantation hingegen lassen sich Lücken in Unterkiefer und Oberkiefer elegant schließen, ohne wertvolle Zahnhartsubstanz zu opfern. Verliert ein Patient also einen Zahn, z.B. durch eine tiefe Karies, Parodontitis oder einen Unfall, so beeinträchtigt dies sein Kauvermögen und vor allem sein Erscheinungsbild beim Lachen sehr.
Wenn alle klinischen Voraussetzungen stimmen, ist jetzt eine Implantation der Therapieweg der Wahl. Ein Zahnimplantat ist eine in den Kieferknochen eingesetzte künstliche Zahnwurzel in Form einer Schraube, die einen vergleichbaren Durchmesser und eine ähnliche Länge wie die natürliche Zahnwurzel besitzt. Die Schraube verbindet sich während der sogenannten „Einheilphase“ innerhalb von zwei bis sechs Monaten mit dem umgebenden Knochen zu einer festen, äußerst belastungsfähigen Einheit. Genau auf dieser künstlichen Wurzel wird nun eine Zahnkrone aufgeschraubt. Das Vorgehen wird Schritt für Schritt im Kapitel „Chronologie von der Lücke zum Implantat“ beschrieben.
Für einen Patienten stellt sich da durchaus die Frage: Welches Material bekomme ich eigentlich in meinen Kiefer eingebaut? Zahnimplantate namhafter Hersteller bestehen aus Reintitan, denn es weist eine hohe Verträglichkeit auf d.h. es löst keine allergischen oder Fremdkörperreaktionen aus. Im Gegenteil, es geht eine direkte molekulare Verbindung mit dem Knochen ein. Für Titanimplantate liegen Kontrolldaten über 35 Jahre vor. Und obwohl viele Berichte über angebliche „Titanunverträglichkeiten“ im Internet kursieren, fehlt bis heute der wissenschaftliche Beleg für diese Behauptungen. Als Alternative zu Titan wird inzwischen Zirkonoxid angeboten – ein vollkeramischer Werkstoff, der aber auch zu den Metallen zählt. Bis heute ist für Zirkonoxid-Implantate eine Langzeitprognose wissenschaftlich bei weitem nicht so eindeutig belegt wie für Titanimplantate.
Nun zum Aufbau: Überwiegend haben sich zweiteilige Zahnimplantate durchgesetzt, weil sie durch ihre individuellen Kombinationsmöglichkeiten zwischen dem Wurzel- und Kronenanteil am besten angepasst werden können. Sie bestehen aus dem im Knochen verankerten Implantatkörper und dem Kopfteil, der die Aufbaukonstruktion der Zahnkrone aufnimmt. Spätestens bei der Eingliederung der Krone (aus Keramik, Nichtedelmetall oder aus Goldkappen gefertigt, die mit Keramik verblendet wurden) wird der Patient erleben: Ein gut platziertes Implantat mit einer Zahnkrone, die von einer perfekten Weichgewebemanschette umschlossen wird, ist vom natürlichen Zahn kaum noch zu unterscheiden.
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