Zähneziehen? Kein Problem!
Warum die Angst vor dem Zähneziehen unberechtigt ist.
Sicher, nicht jeder spricht direkt von einer Angst vor dem Zähneziehen – Unbehagen bereitet der Gedanke daran, einen Zahn ziehen zu lassen aber bestimmt vielen Menschen. Dabei gehört die Extraktion eines Zahns, wie das Zähneziehen in der Fachsprache genannt wird, zu den sogenannten Routineeingriffen eines Zahnarztes.
Zunächst gilt es festzuhalten, dass Zahnärzte bemüht sind, die Zähne der Patienten so lange wie möglich zu erhalten. Das Zähneziehen wird also nur dann in Betracht gezogen, wenn ein ernsthafter Grund dafür vorliegt und alle anderen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind. Sollten Sie doch einmal unsicher sein, ob eine Zahnextraktion wirklich notwendig ist, können Sie sich immer eine Zweitmeinung einholen.
Gründe für das Zähneziehen
Wenn ein Zahn gezogen werden muss, kann das mehrere Gründe haben. So ist es möglich, dass der Zahn bis tief in die Wurzel hinein kaputt ist und dadurch auch nicht mehr ausreichend Halt für eine Krone bietet. Zudem können die Lage des Zahns und nicht zugängliche Wurzelkanäle eine Wurzelkanalbehandlung, die oft als „letzte Rettung“ für den Zahn gilt, unmöglich machen. Ebenso kann es vorkommen, dass der Kiefer nicht genügend Platz bietet und ein Zahn auf einen gesunden Nachbarzahn drückt. Sind Maßnahmen zur Behandlung einer Paradontose, also Behandlungen am Zahnfleisch, nicht erfolgsversprechend, kann es sein, dass ein Zahn so stark gelockert ist, dass er entfernt werden muss. Häufig kommt es zudem bei Weisheitszähnen vor, dass diese das Zahnfleisch nicht ganz durchbrechen und nur schwer gereinigt werden können. In solchen Fällen kann ebenfalls entschieden werden, den Zahn entfernen zu lassen.
Einfache und schmerzfreie Zahnentfernung
In der Regel nimmt der Zahnarzt zur Entfernung eines Zahns keinen großen Einschnitt ins Zahnfleisch vor. Das Zahnziehen verläuft schmerzlos, da es immer unter Betäubung durchgeführt wird. Diese wird vom Arzt genau an den Patienten angepasst. In den allermeisten Fällen genügt eine einfache lokale Betäubung. Wer gegenüber dem Einstich der Betäubungsnadel sensibel reagiert und diesen möglichst wenig spüren möchte, kann seinen Zahnarzt bitten, die Einstichstelle vorher mit einem Spray oder Gel zu betäuben. Anders als bei einem chirurgischen Eingriff muss auch nach dem Zahnziehen die Wunde meist nicht vernäht werden. Sie verschließt sich von selbst und füllt sich nach und nach wieder mit neuem Gewebe. Die Stelle, an der der Zahn saß, kann später mit Zahnersatz versorgt werden, beispielsweise einer Brücke oder einem Implantat. Die übersichtliche und schlichte Behandlung zeigt also, dass man vor dem nächsten Zähneziehen keine Bedenken haben sollte.
Das richtige Verhalten nach dem Zähneziehen
Um Verletzungen beim Kauen zu vermeiden, sollte man nichts essen, bis die Betäubung vollständig abgeklungen ist. Die Stelle, an der der Zahn entfernt wurde, sollte zudem nicht gespült werden oder mit der Zahnbürste berührt werden. Rauchen und Alkohol sollten am Tag der Zahnextraktion ebenfalls in jedem Fall vermieden werden. Insbesondere Tabakrauch ist für die Durchblutung sehr schlecht und behindert damit die primäre und sekundäre Wundheilung.