Hausmittel gegen Zahnschmerzen: Was hilft?
Eine unangenehme Angelegenheit sind Zahnschmerzen immer. Meist kommt noch dazu, dass sie dazu neigen, ausgerechnet zum unpassendsten Zeitpunkt aufzutauchen. Oftmals gerade dann, wenn ein direkter Termin beim Zahnarzt nicht möglich ist, zum Beispiel an einem Samstagmorgen. Unabhängig von allen Hausmittelchen, die wir in diesem Artikel beschreiben, ist der Gang zum Zahnarzt natürlich stets die erste Wahl und sollte, wenn nicht sofort, zumindest zum nächstmöglichen Zeitpunkt erfolgen.
Zahnschmerzen haben vielfältige Ursachen
Karies ist häufig für Schmerzen im Mund verantwortlich, jedoch längst nicht immer. Neben Parodontitis oder Zahnfleischentzündungen können beispielsweise auch Migräne, ein Glaukom oder in seltenen Fällen sogar ein nahender Herzinfarkt verantwortlich sein. Generell empfiehlt es sich auf jeden Fall auf Nikotin- und Alkoholkonsum zur verzichten und besonders harte und bissfeste Lebensmittel zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von „erste Hilfe“ Lösungen, die Ihre Schmerzen zumindest temporär lindern könnten.
Die Top 8 Hausmittel zur Schmerzlinderung bei Zahnschmerzen
1. Der Klassiker – Eisbeutel zur Kühlung
Einfach einen Stoff- oder Plastikbeutel mit Eiswürfeln füllen, ein Tuch oder T-Shirt herumwickeln und die Wange an der schmerzenden Stelle ca.15 Minuten lang kühlen. Bei vielen Verletzungen und Prellungen werden betroffene Stellen häufig mit Kaltkompressen oder Eis gekühlt – das klappt auch im Mund. Kälte trägt zu einer Verengung unserer Blutgefäße bei und verlangsamt entzündliche Prozesse. Haben Sie kein Eis vorrätig, ist ein Glas mit eiskaltem Wasser eine gute Alternative.
2. Ätherische Öle wie Teebaumöl
Insbesondere Teebaumöl wirkt gegen viele Keimarten. Daher ist die Tinktur besonders bei infektionsbedingten Zahnschmerzen eine echte Geheimwaffe. Am besten die schmerzende Stelle vorsichtig mit einem Tröpfchen beträufeln, die schmerzende Wange einreiben, oder zwei Tropfen in einem Glas Wasser lösen und gurgeln. Leider schmeckt das australische Wundermittel nicht gerade nach Sterne Gastronomie. Schlucken daher tunlichst vermeiden.
3. Zwiebeln
Die vielschichtige Knolle besitzt ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften und wurde schon im Mittelalter als Hausmittel verwendet. Würfeln Sie eine Zwiebel, schlagen die Stücke in ein feines Tuch ein und pressen es gegen die schmerzende Wange. Hartgesottene können auch direkt eine Scheibe auf den schmerzenden Zahn legen und vorsichtig kauen. Küssen sollten Sie danach besser niemanden …
4. Knoblauch
Neben der Zwiebel tragen auch Knoblauchzehen zwar nicht zu einem angenehmen Atem, durchaus jedoch zur Linderung von Zahnschmerzen bei. Die ätherischen Substanzen im Lauchgewächs beruhigen den gepeinigten Zahn, beziehungsweise das Zahnfleisch. Dazu eine Zehe halbieren und auf die schmerzende Stelle drücken. Einige Minuten Geduld sind angebracht.
5. Nelken (Eugenol)
Insbesondere bei punktuellen Schmerzen schwören viele auf das ätherische Öl aus den getrockneten Blütenknospen des Nelkenbaumes. Das „Eugenol“ wirkt antiseptisch, betäubend und sogar krampflösend. Zur Freisetzung des Nelkenöls leicht auf die getrocknete Nelke beißen.
6. Salz
Salz sollte auch auf die Schnelle in jedem Haushalt zu finden sein. Einfach ein paar Teelöffel in etwas lauwarmen Wasser auflösen, abkühlen lassen und den Mund damit spülen. Eiweiße werden denaturiert und Keime damit bekämpft. Wichtig: Salzlösung danach ausspucken und auf keinen Fall schlucken.
7. Globuli
Dem Globuli „Aconitum“ sagt man ebenso eine Wirkung bei pulsierenden Zahnschmerzen nach. Die Substanz hat in der Alternativmedizin einen festen Platz bei diversen Therapien, wie z.B. gegen Fieber und Entzündungen.
8. Ölziehen
Nehmen Sie einen Esslöffel hochwertiges, kaltgepresstes Öl in den Mund und ziehen es durch die Zahnzwischenräume. Vielerorts wird Kokosöl angepriesen, da es auch in schmerzfreien Zeiten zu einer ausgeglichenen Mundflora beitragen kann. Auch hier gilt – nach einigen Minuten ausspucken und nicht verschlucken.
Die Liste der Hausmittelchen mit einer potenziellen Wirkung ließe sich definitiv noch um ein Vielfaches verlängern. Das Empfinden ist subjektiv und jeder schwört auf andere Favoriten. Von Baldrian, über Johanniskraut, Propolis und Steinklee bis hin zu Wasserstoffperoxid, oder banalem hochprozentigem Alkohol hört man die unterschiedlichsten Ratschläge.
Generell ist der beste Ratschlag, wohl alles daran zu setzen, Zahnschmerzen erst gar nicht aufkommen zu lassen und mit einer guten Prophylaxe vorzusorgen. Zahnärzte empfehlen z. B. eine professionelle Zahnreinigung zweimal pro Jahr durchführen zulassen. Zudem gilt es natürlich auf eine ordentliche Mundhygiene, gesunde Mundflora, Zahnpflege und gesunde Ernährung zu achten. Und wenn es dann doch einmal weh tut, am besten schnellstmöglich zum Zahnarzt.